Damit das Ziel sauber ins Visier genommen wird: Schusswaffentraining setzt eine sachgemäße Schießstandreinigung voraus


Täglich reinigen die Gebäudereiniger von Niederberger Berlin  in der Hauptstadt sowie im brandenburgischen Umland Schießanlagen. Ein nicht ungefährliches Unterfangen, denn immerhin haben es die Profis bei jedem Reinigungsvorgang mit mehr als 20 Gramm unverbrannter und damit explosiver, Treibladungspulver-Reste pro 1000 Schuss zu tun.



An die professionelle Reinigung der Schießanlagen werden deshalb hohe Anforderungen gesetzt, denn es geht um Sicherheit und Gesundheitsschutz. „Treibladungspulverreste, Bleiabrieb und vieles mehr stellen bei unsachgemäßer Reinigung des Schießstands nicht nur ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für den Einzelnen, sondern auch ein erhöhtes Brandrisiko für die gesamte Schießanlage dar“, erzählt Peter Hollmann, Betriebsleiter von Niederberger Berlin. Der Gebäudedienstleister, der in der Hauptstadt unter anderem die Schießanlagen der Berliner Polizei reinigt, muss dafür eine ganze Reihe an Vorgaben, Regeln und Voraussetzungen erfüllen.

Es versteht sich von selbst, dass ausschließlich Personen den Schießstand reinigen, die eine staatliche Erlaubnis in Form eines Befähigungsscheins nach § 20 Sprengstoffgesetz vorweisen können. Dieser Befähigungsschein erlaubt den Gebäudereinigern den Umgang mit explosionsgefährlichen Stoff. „Neben persönlicher Zuverlässigkeit ist der Nachweis über Fachkunde ausschlaggebend. Um diese zu erlangen und nachzuweisen, werden unsere Mitarbeiter in einem staatlich anerkannten Lehrgang weitergebildet und legen eine Prüfung ab – und zwar alle fünf Jahre aufs Neue“, so Peter Hollmann. Erst vor wenigen Wochen hat der Betriebsleiter einige Beschäftigte zum Lehrgang an die Dresdner Sprengschule geschickt. Zwei Tagen Vollzeitunterricht in Theorie und Praxis vermittelte den Teilnehmern Fachkunde für die Aufbewahrung, Verbringung, Vernichtung sowie innerhalb der Betriebsstätte den Transport, die Überlassung und Empfangnahme von Treibladungspulverrückständen, die bei der Reinigung von Raumschießanlagen anfallen.

In der täglichen Unterhaltsreinigung, zum Beispiel der Schießbahnsohle ab Schützenstand, werden ausschließlich staubexplosionsgeschützte Spezialsauger verwendet. Konkret heißt das: Die Sauger müssen nach den Ex-Schutzrichlinien 94/9 EG - ATTEX gebaut sein und dementsprechend über ein kompaktes und robustes Turbinengehäuse mit integriertem Ansaug-Luftfilter verfügen.



Doch allein die Schießstände nur zu reinigen ist nicht alles. Denn der Sammelbehälter muss nach jedem Saugvorgang entleert werden und die aufgenommenen Gefahrstoffe sachgemäß entsorgt werden. Während die Entsorgung von Verpackungsresten und ähnlichem Müll noch relativ unkompliziert ist, ist der Umgang mit den Treibladungspulverresten ebenfalls ausschließlich geschultem Personal vorbehalten. „Das Sauggut ist je nach Nutzung der Raumschießanlage, Anzahl der Schüsse und der Munitionsart unterschiedlich stark mit Treibladungspulverresten kontaminiert. Die Herausforderung ist, dass sie sich schnell und explosionsartig entzünden können. Aus diesem Grund durchnässen wir als erste Sicherungsmaßnahme das Sauggut, um es explosionsunfähig zu machen. Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten wird es dann auf direktem Wege zu Entsorgungsbetrieben verbracht, wo es im Freien kontrolliert abgebrannt wird“, erzählt Susanne Norgall, Abschnittsleiterin bei Niederberger Berlin.

Bei der vierteljährlichen Grundreinigung werden dann Schützenstand, Seitenwände und Deckenflächen, Geschossfang- und Beleuchtungseinrichtungen sowie die Filter und Ventilatoren der Abluftkanäle gereinigt. Die Raumlufttechnischen Anlagen müssen regelmäßig gewartet und gereinigt werden, denn sie sorgen in geschlossenen Raumschießanlagen für die dringend notwendige Be- und Entlüftung: Die im Mündungsfeuer von Schusswaffen enthaltenen Schwermetalle können gesundheitliche Schäden und chronische Erkrankungen der Atemwege hervorrufen.

Bei der Reinigung ist dann höchste Vorsicht geboten, denn die Abluftleitungen und der Ventilator sind mit Pulverrückständen kontaminiert: Entfernt werden Pulverrückstände in der Abluftleitung, am Abluftgerät, in der Filter- sowie der Ansaugkammer sowie an den Ansauggittern. Den Reinigungsmaßnahmen voraus geht dabei eine Vorabinspektion per videobasiertem Inspektionssystem. Die Kameras liefern Einblicke in die gesamten Installation.

Mit moderner Technik reinigen die Ingenieure, Meister und Fachkräfte von Niederberger Berlin die raumlufttechnischen Anlagen – entweder im Unterdruckverfahren oder mittels pneumatisch betriebener Wellen mit Bürstenkopf. „Da die eingesetzten Rotationsbürsten über eine Reichweite von bis zu 40 Metern verfügen, können wir die Anzahl zusätzlicher Revisionsöffnungen gering halten. Öffnungen, die nicht gereinigt werden, werden verschlossen, um höhere Strömungsgeschwindigkeiten zu erzielen“, ergänzt Norgall. Die gelösten Partikel werden über eine angeschlossene Staubfalle über das Kanalsystem abgesaugt und entsorgt.



W
eitere Informationen unter: www.niederberger.de



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